Ausstellung

19. September 2024 — 9. November 2024

Um die Mitte kreisen

Michael Lauterjung

Christian Rudolph

Malerei              Skulptur 

Pachta Schale 

Mischtechnik auf Holz 92 x 86 cm, rückseitig signiert 2024

4.500 €

Skulptur: RS d+x Bronze 2020

Bronze mit Jurasockel 25 x 25 x 25 cm, rückseitig signiert 2020

6.800 €

„Zu einem Künstlerkollegen, dessen Werk ich bewundere, habe ich einmal gesagt: ‚Die Bewunderung schafft eine Distanz zwischen den Menschen, aber die gemeinsame Freude am Gelungenen macht sie zu Brüdern.‘“ (Zitat Roland Phleps, aus dem Katalog Metallarbeiten II, C. Rudolph).

Zwei Künstlerbrüder stellen gemeinsam im Kunsthaus Frölich ihre Arbeiten aus. Der Maler Michael Lauterjung, gebürtiger Stuttgarter und ehemaliger Student der Stuttgarter Akademie und Christian Rudolph, der Bildhauer im Bereich des Konstruktivismus. Gemeinsam verbunden durch ihre jahrelange intensive Beschäftigung mit dem Räumlichen. Der eine Christian Rudolph dessen Skulpturen sich im dreidimensionalen Raum entfalten und in ihrer filigranen Leichtigkeit erklingen, der andere Michael Lauterjung, dessen Räume auf der zweidimensionalen Ebene aufgespannt werden, zwischen abstraktem Hintergrund und einer realistischen Feinmalerei von Objekten, Obst, Gemüse, Blumen und anderen Stillleben.

Christian Rudolph bezieht sich in der Ausarbeitung seiner Skulpturen häufig in der Grundform auf den Kreis und dessen Bögen. Seine Metallarbeiten sind im Inneren Hohlkörper, dessen Ursprung er zunächst als Papiermodell „skizziert“. Michael Lauterjung ersinnt einen eigenen Raum, indem er auf der Fläche von informeller Malerei seine realistisch ausgearbeiteten, zentral positionierten Objekte zum Schweben bringt und einen Spannungsbogen erschafft, der diese vermeintlich gegensätzlichen Malstile in seinen Gemälden vereint.

Freuen wir uns auf eine gelungene Ausstellung von zwei Freunden, deren Freude am Anderen besteht.

Das pralle Leben

Mischtechnik auf Holz 150 x 140 cm, rückseitig signiert 2024

8.200 €

Skulptur: FB-7

Stahl, Stahlsockel, 120 x 35 x 32 cm 2017

9.200 €

Sweet 2022

Mischtechnik auf Holz 130 x 120 cm, rückseitig signiert 2024

6.700 €

Glasschale mit Heidelbeeren 2022

Mischtechnik auf Holz 130 x 120 cm, rückseitig signiert 2024

6.700 €

Radiccio

Mischtechnik auf Holz 92 x 86 cm, rückseitig signiert 2021

4.500 €

Erdbeerschnitte

Mischtechnik auf Holz 92 x 86 cm, rückseitig signiert 2021

4.500 €

China

Mischtechnik auf Holz 92 x 86 cm, rückseitig signiert 2024

4.500 €

Eicheln mit Blättern

Mischtechnik auf Holz 92 x 86 cm, rückseitig signiert 2021

4.500 €

Skulptur: RS-ef-x

Edelstahl, Eichensockel, 93 x 93 x 78 cm 2022

10.200 €

Jostabeeren mit Blatt

Mischtechnik auf Holz 92 x 86 cm, rückseitig signiert 2024

4.500 €

Broccoli

Mischtechnik auf Holz 92 x 86 cm, rückseitig signiert 2024

4.500 €

verteilte Pflaumen

Mischtechnik auf Holz 92 x 86 cm, rückseitig signiert 2021

4.500 €

Schwarze Oliven

Mischtechnik auf Holz 92 x 86 cm, rückseitig signiert 2022

4.500 €

Patera

Mischtechnik auf Holz 92 x 86 cm, rückseitig signiert 2023

4.500 €

Apfelernte

Mischtechnik auf Holz 92 x 86 cm, rückseitig signiert 2024

4.500 €

Die blaue Blume

Mischtechnik auf Holz 92 x 86 cm, rückseitig signiert 2022

4.500 €

Skulptur: RS – M – 2

Edelstahl, Granitsockel, 70 x 35 x 29 cm 2015

6.800 €

Fünf Brombeeren

Mischtechnik auf Holz 122 x 115 cm, rückseitig signiert 2021

6.500 €

F 5

Edelstahl mit Cortenstahlsockel 47 x 30 x 28 cm, 2017

9.000 €

La Grande Dame

Mischtechnik auf Holz 120 x 100 cm, rückseitig signiert 2024

5.800 €

Skulptur: FB 11

Bronze, Eichensockel 70 x 28 x 17 cm, 2018

9.500 €

Broccoli

Mischtechnik auf Holz 51 x 48 cm, rückseitig signiert 2023

2.400 €

Kleines leeres Wasserglas

Mischtechnik auf Holz 51 x 48 cm, rückseitig signiert 2023

2.400 €

Drei grüne Äpfel

Mischtechnik auf Holz 51 x 48 cm, rückseitig signiert 2020

2.400 €

Skulptur: D24

Edelstahl, Stahlsockel 105 x 72 x 43 cm, 2022

19.500 €

Elstar Äpfel

Mischtechnik auf Holz 130 x 120 cm, rückseitig signiert 2024

6.700 €

Sunrise

Mischtechnik auf Holz 130 x 120 cm, rückseitig signiert 2024

6.700 €

Mariët Westermann, die neue Direktorin des Guggenheim Museums, widmete im Jahr 2020 eine ihrer Vorlesungen an der New York University Abu Dhabi dem Thema The Emergence of the Lemon Twist in Dutch Still Life (zu deutsch: Die Entstehung der spiralförmig geschälten Zitrone im holländischen Stillleben). Darin schildert sie, wie Zitrusfrüchte als Stars der sogenannten Mahlzeitenstillleben die Bühne der niederländischen Malerei der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts eroberten und mit den ihnen eigenen außergewöhnlichen Farbnuancen und faszinierenden Oberflächenstrukturen ihre Betrachter*innen in den Bann zogen. Dass es unbedingt geschälte Zitronen oder Orangen sein mussten, macht Mariët Westermann daran
fest, dass bereits italienische Naturforscher um 1600 der Faszination der Früchte erlegen waren, hunderte von Zeichnungen verschiedener Arten davon anfertigten und selbstverständlich ihrem Berufsethos als Wissenschaftler gerecht werden und
untersuchten wollten, was sich denn nun genau unter den so anziehend leuchtenden Schalen im Inneren der Objekte tatsächlich verbirgt.

Statistische Erhebungen haben unterdessen übrigens ergeben, dass in der niederländischen Stilllebenmalerei Zitronen / Zitrusfrüchte nach Brotartikeln und Schalentieren aus dem Meer zum dritthäufigsten Bildgegenstand avancierten. Indem sich die Künstler also mit der Darstellung der in nördlichen Gefilden so wertvollen Früchte befassten, konnten sie ihre Virtuosität im Umgang mit Licht und Farbe, in der Wiedergabe diffizilster Stofflichkeiten und – damals wenigstens im Falle der spiralförmig geschnittenen Schalenlocken – den Illusionismus räumlicher Seite 2 von 4 Tiefenwirkung unter Beweis stellen. Der Auftraggeber oder Besitzer eines solchen Gemäldes konnte damit wiederum seinen Wohlstand der Öffentlichkeit und der Konkurrenz gegenüber zur Schau stellen.

Mariët Westermann geht sogar so weit, dass sie die Zitrone (deren leiblichen Konsum als Lebensmittel genauso wie in sinnlich übertragener Form von Bildern) in jener Epoche schlechthin als „ein Zeichen dafür [sieht], in der Gesellschaft angekommen zu sein, so wie es heute ein Mercedes oder eine Louis-Vuitton-Tasche sind“.

Die Gedanken von Clemens Ottnad in seiner Einführung vom 18. September 2024 in der Galerie vom Kunsthaus Frölich.